Fahrradkurier in der Elisabethstraße
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Wirtschaft

Fahrradboten: Kritik an Arbeitsbedingungen

Kuriere und Boten auf Fahrrädern seien oft schlecht bezahlt, hätten widrige Arbeitsbedingungen und lange Wegstrecken in gefährlichem Straßenverkehr. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Uni Salzburg. Betriebsräte wollen nun verstärkt auf Mängel in der Branche aufmerksam machen.

Sechs Stunden fast ununterbrochen auf dem Fahrrad – auch bei Eis und Schnee, schwere, nicht ergonomische Rucksäcke und beinharter Konkurrenzkampf um jeden Auftrag. Das ist die Realität vieler Fahrradkuriere in Österreich – auch in der Stadt Salzburg.

Viele gefährliche Fahrten im Winter

Zu verbessern gebe es in dieser Branche vieles, sagt Sozialwissenschafter Wolfgang Aschauer: „Es sollte auch eine Schlechtwetterpauschale ausbezahlt werden. Im Winter gibt es viele Aufträge, gleichzeitig steigt die Gefahr von Unfällen. Viele fahren E-Bikes, die nicht angemessen gewartet werden. Das Thema Transparenz war generell sehr groß – rund um die Frage des Kilometergeldes. Viele sagen, dass nicht klar ist, wie genau abgerechnet wird.“

Hoffnung auf einheitliche Regeln

Mitarbeiter der Lieferdienste setzen große Hoffnungen in Gesetze, die die großen Plattformen künftig strenger regulieren, sagt Gewerkschafter Robert Walasinski von der Initiative Riders Collective: „Wir setzen unsere Hoffnungen auf die EU-Regulierung, die dann in nationales Recht umgesetzt werden muss. Derzeit heißt es, wir haben eh alle tolle Gesetze und müsse nichts tun. Die Realität zeigt aber etwas Anderes.“

Vor allem Asylwerber, die als schlecht informierte Subunternehmer das Essen ausliefern, würden bisher „gnadenlos ausgenutzt“, sagt Gewerkschafter Walasinski.