Baumsterben

Mysteriöses Sterben von unzähligen Baobab-Bäumen

D. Lenz

Ein großer Baobab in Afrika. )gro.aidepikiwsueR dnanidreF(Foto: © 

Baobabs sind die ältesten Laubbäume der Erde und gehören in das Landschaftsbild Afrikas wie Löwen, Elefanten und Giraffen. Ein Forscherteam wollte eigentlich herausfinden, wie alt Baobabs tatsächlich werden können, als sie das mysteriöses Baumsterben der Giganten auf dem ganzen Kontinent feststellten.

Simbabwe (Afrika). Der wohl älteste Baobab-Baum wird auf rund 2.400 Jahre geschätzt. Damit sind Baobabs die ältesten Laubbäume der Erde. Sie kommen nur auf dem afrikanischen Kontinent oder in botanischen Gärten vor. Die Baobabs, die auch als afrikanische Affenbrotbäume bezeichnet werden, spielen eine wichtige Rolle in der Natur, denn sie bieten Mensch und Tier Schutz vor der Hitze am Tag, sind für viele Lebewesen ein sicherer Unterschlupf in der Nacht und von ihren Wurzeln, Samen und Früchten ernähren sich viele Tiere.

Obwohl das älteste bekannte Exemplar eines Baobabs auf rund 2.400 Jahre geschätzt wurde (dieser stand in Simbabwe und starb bereits im Jahr 2010/2011 ab), ist bis heute noch nicht klar, wie als Baobabs tatsächlich werden konnten. Aus diesem Grund wollten der rumänische Chemiker Adrian Patrut von der Babes-Bolyai Universität in Cluj-Napoca, ein Experte auf dem Gebiet der Altersbestimmung von Bäumen, mit seinen Kollegen mit Hilfe verschiedenster Messmethoden genauer klären, wie alt diese Bäume tatsächlich werden können. Es dauerte jedoch nicht lange bis die Forscher ihr Vorhaben aufgaben, da sie feststellen mussten, dass viele der Baobabs im Sterben lagen oder bereits abgestorben sind.

Viele bekannte Baobabs zerfallen plötzlich

Wie die Forscher herausfanden, sind bereits acht der 13 ältesten dieser Bäume und fünf der sechs größten Baobabs in den letzten zehn Jahren entweder vollständig oder teilweise abgestorben. Einer dieser Bäume war der berühmte Baobab namens Panke in Simbabwe, der mit seinen etwa 2.400 Jahren wohl der älteste bekannte Baum dieser Art war. Wie die Forscher berichten, zerfiel dieser innerhalb eines Jahres ohne ein Vorzeichen.

Komplexes Wachstum der Baobab-Bäume

Baobabs wachsen nicht wie herkömmliche Bäume. Je älter sie werden, desto mehr Stämme bilden der Baum aus. Diese wachsen dann zu Ringen aneinander und bilden so oftmals einen Hohlraum. Auch der in Botswana bekannte Baobab mit dem Namen Chapman’s Baobab besaß einen solchen Hohlraum, der sich aus insgesamt sechs Stämmen ergab. Anfang 2016 fielen drei der Stämme ebenfalls ohne Vorwarnung zusammen.

Die Forscher berichten im Fachmagazin Nature Plants weiter, dass dieses Phänomen nicht nur alte Baobabs betrifft, sondern auch junge Bäume.

Keine eindeutige Erklärung für das Baumsterben

Wieso es plötzlich zu dem Sterben von Baobabs kommt, konnten die Forscher bisher nicht eindeutig klären. Eine Krankheit können sie aufgrund der Streuung des Phänomens ausschließen. Zudem zeigen die Bäume keine Anzeichen dafür. Eine Vermutung ist, dass der Klimawandel zumindest teilweise für das Baumsterben verantwortlich ist. So könnte das Grundwasser für die Wurzeln beispielsweise schwieriger zu erreichen sein. Die Forscher versuchen die Ursache anhand weiterer Messungen und Analysen bald herauszufinden.

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