Deutsches Schiff sitzt nach Rettungsauftrag auf Mittelmeer fest

Migranten sitzen auf dem Deck des Rettungsschiffes "Open Arms", das im Sommer 2019 in der Nähe von Lampedusa verharren musste. (Archiv- und Symbolbild)

Migranten sitzen auf dem Deck des Rettungsschiffes "Open Arms", das im Sommer 2019 in der Nähe von Lampedusa verharren musste. (Archiv- und Symbolbild)

Tunis/Hamburg. Nach der Aufnahme Dutzender Migranten im Mittelmeer wartet ein Handelsschiff einer schleswig-holsteinischen Reederei auf Zuweisung eines EU-Hafens. "Die Situation ist kritisch, Proviant und Wasser werden knapp", sagte Reederei-Inhaber Thies Klingenberg der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.

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Das Handelsschiff sei am Sonntag auf dem Weg von Tunesien nach Malta gewesen, als es von den maltesischen Behörden den Auftrag bekam, sich an einer Rettungsaktion zu beteiligen. Das Schiff habe mindestens 77 Migranten aufgenommen. Seitdem wartet die “MV Marina” vor der italienischen Insel Lampedusa auf die Zuweisung eines Hafens, um die Migranten von Bord zu lassen.

Reederei-Chef Klingenberg kritisierte die maltesischen Behörden scharf. “Es kann nicht sein, dass die Rettungsaktion für die Behörden beendet ist, wenn die Menschen an Bord eines Handelsschiffes sind.” Auch eine Sprecherin der Internationalen Organisation für Migration (IOM) forderte die EU auf, endlich einen klaren Mechanismus für Menschen zu schaffen, die im Mittelmeer aus Seenot gerettet wurden.

Auf Lampedusa kommen vermehrt Migranten an

Malta und Italien hatten sich in der Covid-19-Krise als nicht sichere Häfen deklariert. Die Menschen könnten an Land nicht versorgt werden. Dennoch kommen weiter Geflüchtete an. Auf der kleinen italienischen Insel Lampedusa ist das Aufnahmelager voll. Alleine seit Montag seien rund 150 Menschen mit mehreren Booten angekommen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag. Auf der Insel kommen immer wieder Migranten selbstständig mit Booten an. Zuvor hatte der Pfarrer der Insel berichtet, dass Menschen an der Hafenmole übernachten müssten, weil es keine Versorgung für sie gebe.

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RND/dpa

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