Die Erde ist eigentlich kein guter Standort für eine Solaranlage: Egal wo man das Panel platziert, irgendwann wird es Nacht. Und selbst tagsüber verschlucken allzu oft Wolken die Sonnenstrahlen. Könnte man nicht ein Solarkraftwerk im Weltall bauen – an einem Ort, an dem die Sonne niemals untergeht und kein Wetter stören kann? Sechs Jahrzehnte alt ist dieser Gedanke. Lange schien es bloß Fantasietechnik zu sein: klingt gut, kommt nie. Doch jetzt gerät etwas in Bewegung.

Und wie: Anfang Januar startete ein Satellit des California Institute of Technology, um Komponenten für die Technik zu erproben. In China wurde ein riesiger Funkturm für Tests am Boden errichtet (Projektname "Zhuī rì", Sonnenjagd). Das Land werde als Erstes "ein praktisch nutzbares Solarkraftwerk im All" errichten, hatte der Präsident der chinesischen Akademie für Weltraumtechnik bereits 2019 erklärt. Japan und Südkorea arbeiten ebenfalls schon daran. Und auch in Europa wird Solarstrom aus dem All gerade zu einem Thema für die Energiezukunft.